Der Horror aller Mütter...
Noch in Schwedt: Bin gut durch die Nacht gekommen...und die Mücken auch. Bin ganz zerstochen, Lasse hat nur einen Stich abbekommen. Sind nach nem Morgenspaziergang losgefahren. Wollte noch unbedingt Lasses Lieblingsbrei von Rossmann holen und musste dafür zum Oder-Einkaufscenter. Schnell rein, schnell einkaufen, schnell raus... Kinderwagen in den Wagen, Bolle rein, Lasse rein und anschnallen...Regen! Schnell die Schiebetür zu und rüber zur Fahrertür. ZU! Die Türen waren zu! Der Schlüssel plus Ersaztschlüssel im und am Kinderwagen im Auto! OH mein Gott! Ich habe mein Kind im Auto eingeschlossen! Im Einkaufcenter hatte ich einen Schlüsseldienst beim Vorbeilaufen gesehen. Schnell hin. Der kann leider keine Autotüren öffnen, erste Tränen. Der Mann rief bei einem anderen Service an und meinte schon vorher, dass das sicher nicht unter einer halben Stunde dauert, bis die da sein. Was bleibt mir übrig. Scheibe-einschlagen war in dem moment noch zu übereilt. Nach ca.10Minuten war der Mann vom Schlüsseldienst da. Ich dachte die haben einen Schlüssel für solche fälle und das ginge ganz schnell. Aber neine. Er holt einen dicken Draht raus, einen Werkzeugkoffer und zwei Holzkeile. Nach einigem gefummel bekam er die Fahrertür soweit aufgebogen, dass er mit dem Draht durch kam. Ein anderer Mann, der das Problem auch vor kurzem hatte ( nur ohne Kind im Auto ), half von der Beifahrerseite zu dirigieren. Ich wollte mich Lasse nicht zeigen, denn bis dahin saß er ganz friedlich im Auto, beobachtete die Passanten und guckte ab und zu in Richtung Einkaufscenter. Ich schaute wärend der EHWIGEN Wartezeit auf den Schlüsseldienst immer wieder im Rückspiegel nach. Heule, heule. Ich fühlte mich sooo schlecht. Die Tränen liefen immer wieder, während ich mir sagte, dass das alles jetzt nicht so schlimm sei, die Türen sicher gleich wieder aufgingen und Lasse gehts ja auch nicht schlecht. ...Es dauerte wieder ehwig diese Versuche, das Auto von innen aufzumachen. Schließlich mußte der andere Mann weiter und ich mußte dirigieren. Das brachte mich für Lasse auf die BIldfläche und das Geheule ging auch bei ihm los. Meine güte war das schlimm. Dieser scheiß Draht wollte nicht wie wir es wollten. Dann der letzte Versuch. Der Mann richtete den Draht noch einmal mit der Zange aus und setzte an, ZACK, das Schloss ging auf. Welch Erleichterung. Innerhlab von Sekunden überflogen mich Gefühle von Freiheit, Glück, Freude, Dankbarkeit. Ich mußte mich richtig zusammenreissen, um nicht nochmal so richtig in Tränen auszubrechen und Lasse wie ein Weltwunder zu drücken und umarmen. Gott sei dank war es an dem Tag nicht heiß, so dass Lasse und BOlle nicht von Hitze gequält wurden. Die beiden fanden das Ganze glaube ich gar nicht so wild. Lasse war wohl nur wütend und traurig, dass ich ihn nicht gleich aus dem Sitz holte als er es wollte. Mann o mann. Dem Mann gab ich gerne 75,-Euro. Lehrgeld und pure Dankbarkeit. Ab jetzt trage ich den einen Autoschlüssel immer bei mir und der andere ist im Kinderwagen. Ach ja, zur mütterlichen ( und relativen ) Erleichterung: Das passiert wohl mehreren Müttern.